2012/01/21

Keine grüne Gentechnik mehr in Deutschland?

Beinahe von Stuhl gehauen hat mich ein Beitrag auf " Zeit Online", der den angeblichen Rückzug der "grünen" Gentechnik aus Deutschland beklagt. BASF wird darin als Opfer von quasi Spinnern (Greenpeace, Foodwatch) dargestellt. Der Text ist eindeutig parteilich, vorsätzlich verdummend und ein anschauliches Beispiel dafür, wie Journalismus nicht sein sollte. Über die Beweggründe des Autors mag ich nicht spekulieren.
http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2012-01/rueckzug-gruene-gentechnik?utm

 Richtig ist, dass BASF Plant Science in die USA verlagert wird. (Warum in den ach so christlichen Staaten die Verhunzung der Schöpfung sich etablieren konnte, habe ich nie verstanden.) Jedoch wird in dem o.g. Artikel auch behauptet, es gäbe nun faktisch keine Gentechnik mehr auf deutschen Äckern. Das ist irreführend. Es werden weiterhin Freilandversuche durchgeführt.

Die ursprünglichen Versprechen der globalen Genmanipulierer, wie höherer Ertrag durch Gen-Pflanzen sowie geringerer Einsatz von Pestiziden und damit kostengünstigerer Anbau und weniger belastete Erzeugnisse, haben sich nicht erfüllt. Erhoffte Ertragssteigerungen blieben aus. Genmanipulation hat den Welthunger nicht um eine einzige Mahlzeit gemildert.

Ganz im Gegenteil: Die Kunden, viele davon Kleinbauern in Entwicklungsländern, wurden vollständig von Firmen wie Monsanto abhängig. Patente auf Saatgut und Bereitstellung der speziellen Pestizide durch die Gentech-Firmen trugen mit dazu bei. Es wurde ein ausgeklügeltes System geschaffen, um die Märkte zu kontrollieren. Hauptsächlich den kritischen deutschen Verbrauchern ist es zu verdanken, dass die globale Allmacht von Monsanto&Co noch nicht Realität ist. 

Befürworter kommen hauptsächlich aus zwei Lagern: die einen halten alles für Fortschritt - und damit gut - was wissenschaftlich machbar ist, die anderen halten alles für gut und machbar, was Profit bringt. Es ist jedoch ein Irrglaube, dass Wissenschaft objektiv wäre. Nahezu jede These lässt sich "wissenschaftlich" belegen, wenn man es darauf anlegt. Veröffentlicht werden ohnehin immer nur die Forschungsergebnisse, die dem Auftraggeber genehm sind.


So werden "Nebenwirkungen" wie neue Resistenzen von Schädlingen und "Super-Unkraut" gern verchwiegen. Trotz vielfätigen Beweisen wird auch immer wieder abgestritten, dass gentechnisch veränderte Organismen sich unkontrolliert verbreiten und mit konventionellen Artgenossen vermischen. "Grüne" Gentechnik ist nicht der Retter der Menschheit, sondern Teufelszeug. Und das sage ich als Atheistin.


Quelle: http://www.greenpeace.de/themen/gentechnik/

Berlin Heute Demo 11.30 Hauptbahnhof 
Für eine bäuerlich-nachhaltige Landwirtschaft und Respekt vor den Tieren!
http://www.wir-haben-es-satt.de/start/home/

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