2012/10/27

Nachrichten aus Brasilien

Bei einem schweren Busunfall bei Rio de Janeiro ist am Montag eine deutsche Staatsbürgerin ums Leben gekommen. Ihr Ehemann überlebte das Unglück und wird derzeit im Hospital Miguel Couto behandelt. Zudem war ein weiterer Deutscher in dem verunglückten Bus. Er erlitt zahlreiche Frakturen. Insgesamt gab es 14 Todesopfer. Weitere Opfer befinden sich in einem kritischen Zustand. Die Unfallursache steht noch nicht fest, es könnte jedoch Bremsversagen gewesen sein. Entgegenkommende Autofahrer berichteten, dass der Busfahrer permanent per Lichthupe warnte. Bilder einer Überwachungskamera zeigen den Bus nur Sekunden vor dem Unfall mit hoher Geschwindigkeit und vermutlich ungebremst die abschüssige Straße hinunterfahren. Die Behörden schließen nicht aus, dass der Busfahrer aufgrund von Unwohlsein das Fahrzeug nicht mehr lenken und abbremsen konnte.

Siemens erhält Großauftrag: Siemens Infrastructure & Cities wird bis 2015 das Bahnstromversorgungsnetz mehrerer S-Bahnlinien in São Paulo modernisieren. Das 187 Kilometer lange S-Bahnnetz verbindet den Zentralbahnhof und den Stadtteil Brás in der Nähe des Stadtzentrums mit verschiedenen Außenbezirken. Der Siemens-Anteil am Gesamtauftragsvolumen beträgt rund 44 Millionen US-Dollar. Mit über 20 Millionen Einwohnern ist der Großraum São Paulo die bevölkerungsreichste Stadt der südlichen Hemisphäre. Beim innerstädtischen Verkehr kommt es häufig zu Engpässen. Das Streckennetz der S-Bahn umfasst 60 Haltestellen.


Die Nordostküste Brasiliens mit warmem Wasser und ausgedehnten, schönen Stränden zählt zu den weltweit gefährlichsten Orten für Schwimmer. In den letzten zwanzig Jahren hat es 56 Hai-Angriffe gegeben, wovon 21 tödlich endeten. Am angriffslustigsten sollen Bullen- und Tigerhaie sein. Viele Angriffe würden fälschlich dem Weißen Hai zugeschrieben, jedoch tatsächlich dem ähnlich aussehenden Bullenhai zuzurechnen sein.
Menschen gehören nicht zur natürlichen Beute der Raubfische. Unglücklicherweise liegt jedoch in der Nähe der Hafenstadt Recife ein natürliches Wanderungsgebiet der Fische. Wissenschaftler sind der Ansicht, dass eine durch das Ausbaggern des Hafens verursachte Strömungsveränderung und das Entsorgen von Müll im Meer die Haie anlockt. “Die Haie fühlen sich vom verschmutzen Wasser angezogen und stöbern regelrecht in den Abwässern des Hafens und der Kanalisation nach Nahrung”, erklärt Dr. Francisco Marcante Santana. Nur 35% der Abwässer von Recife werden behandelt, der Rest fließt direkt in die Flüsse und Flussmündungen der Stadt.

Eine Gruppe brasilianischer Indianer hat einen dramatischen Aufruf an die Regierung gerichtet. Die Indigenen haben laut der internationalen Nichtregierungsorganisation “Survival International” erfahren, dass ihnen die erneute Vertreibung von ihrem Land droht. Die 170 Indianer gehören den rund 46.000 Guarani in Brasilien an. Sie haben mehrfach brutale Angriffe erlebt, seit sie auf ein kleines Stück ihres angestammten Landes zurückgekehrt sind, auf dem sich ein Viehzüchter niedergelassen hat. Die Indios werden von den bewaffneten Männern des Viehzüchters vertrieben und eingeschüchtert, und haben keinen Zugang zu ihren traditionellen Nahrungsquellen.

12 Bundesstaaten im Nordosten von Brasilien waren in der Nacht zu Freitag von einem Stromausfall betroffen. In den letzten Wochen ereigneten sich bereits mehrere solche “Blackouts”, was die Frage aufwarf, ob sich die Infrastruktur des südamerikanische Landes auf Augenhöhe mit dem Wirtschaftswachstum befindet.
Brasilien investiert viel in die Stromerzeugung des Landes. Das Land plant den Bau von bis zu 48 neuen Wasserkraftwerken bis 2020, um den gewaltigen Energiebedarf seiner rasant wachsenden Wirtschaft zu decken.

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